Ge(h)zeiten
Teil sein im Kreislauf ‹Natur-Mensch› und aus diesem dauernden Prozess der Veränderung, Momente der Wahrnehmung sichtbar machen, was nicht so einfach sichtbar ist. Wir alle sind Natur, in Beziehung mit ihr sein, heisst leben.
Für mich ist nicht nur wichtig zu wissen, was ich denke und tue, sondern auch das, was ich aufnehme, was ich wahrnehme. Durch meine Sinne bin ich mit der Welt verbunden, durch die Augen, den Tastsinn, die Ohren und nicht zuletzt durch den Atem.
Die Natur gleicht einem grossen Organ der Verwandlung. Alles ist Teil dieser Veränderung - auch der Mensch. Der Natur entgeht nichts. Begibt man sich auf die Suche nach dem Wunder ‹Natur›, entdeckt man eine unendliche Vielfalt. Ein komplexes System, wo jedes Ding sich dauernd verändert, sich bewegt. Eine Form, eine Figuration, ein Fragment scheint auf und erlischt und doch ist die Natur konstant; sie bleibt sich selbst.
In der indianischen Kultur ist die Natur heilig. Ist es nicht an der Zeit, ein aufgeklärtes Bewusstsein für grössere Zusammenhänge zu entwickeln, Achtsamkeit zur Umwelt und ein gesundes Verhältnis zur Zeit, Tiefe und Qualität zu leben?
Die Gedanken drehen sich um Bewegung und Veränderung. Bewegung und Veränderung initiieren neue Erfahrungen und Erkenntnisse. Diese Tatsache kann ich positiv oder negativ wahrnehmen. Ein wunderbarer Aspekt dieses Prozesses sind Bilder in der Natur, wie zum Beispiel auf den Ruinen wachsen Rosen oder aus dem Morast erblüht die Iris. Eine Erscheinung, die sich selbst offenbart.
Es gibt also keinen Moment, wo etwas gleich ist. Es ist nie dasselbe, immer neu, immer anders. Gehe ich ohne Achtsamkeit, ohne Aufmerksamkeit an der Natur, am Menschen vorbei (auch ich bin Natur), verpasse ich dann nicht die Chance neue Gedanken zu entwickeln und als Folge Veränderungen zu bewirken?
Ge(h)zeiten der Natur in Gehzeiten vom Menschen – ein lebenlanges Thema. GK